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- Review vom 10. August 2003 -

Titel: Das groÃüe Lexikon der Computerspiele
Autor: Christian Wirsig
Verlag: Lexikon Imprint Verlag, Schwarzkopf & Schwarzkopf
Erscheinungsdatum: April 2003
Umfang: ca 500 Seiten
Preis: 14,90 EUR

Das "große Lexikon der Computerspiele" bietet auf mehr als 500 Seiten über 1000 Einträge in Form eines Lexikons. Dabei behandelt es - wie der Untertitel es schon andeutet - nicht nur Computerspiele an sich, sondern auch alles, was sonst noch dazugehört und was man nachschlagen könnte: Personen, Firmen, Genres, Techniken und andere Sachbegriffe.

Wie liest man nun ein solches Buch? Bei meinem ersten "Durchgang" habe ich - eigentlich untypisch für ein Lexikon - das Buch von vorne bis hinten gelesen. Aber da die wenigsten Leser wirklich alle Einträge kennen (ich selber auch nicht), versinkt man schnell in den Einträgen, die man von früher her kennt und es werden sofort alte Erinnerungen wach.

Jeder Eintrag im Lexikon besteht aus seinem Namen und einem dazugehörigen Text. Bei vielen Firmen ist das Firmenlogo abgebildet, bei Personen sehr häufig ein Foto der Person, bei Spielen gibt es Screenshots und bei Hardware manchmal ein Foto des betreffenden Gerätes (z.B. sind beim Eintrag Joystick 4 Geräte abgebildet, darunter natürlich auch ein Competition Pro). Insgesamt beinhaltet das Buch sage und schreibe 440 Fotos und Screenshots (plus Firmen-Logos)! Alle Fotos sind in schwarzweiss gehalten. Nur so war wohl der günstige Preis möglich.

Die Stärke des Buches liegt eindeutig in der großen Anzahl der Einträge und damit der Abdeckung sehr vieler Spiele-"Epochen". So findet man Informationen über die allerersten Computerspiele Pong und Space Wars, über Klassiker der ersten Konsolengeneration (Pitfall, Donkey Kong Jr.) bis zu den ersten 16 Bit Kultspielen (z.B. Lemmings) bis hin zu PC-Spielen der neuesten Generation (z.B. Mafia oder Max Payne). Aber natürlich werden auch C64-Spiele nich vergessen. Wie schon gesagt, alle Epochen der Computerspiele kommen zur Geltung. Videospiele werden nur am Rande behandelt, aber vor so wichtigen Einträge wie Nintendo oder Atari ist Christian Wirsig natürlich nicht zurückgeschreckt und präsentiert auch hier die wichtigsten Infos.

Neben den Informationen über die Computerspiele an sich finden sich auch viele Eintragungen "drumherum". So entdeckt der Leser Infos und Fotos von Kult-Musikern wie Chris Huelsbeck und Rob Hubbard oder vom Larry-Erfinder Al Lowe und Mario-Macher Shigeru Miyamoto.

Die Länge der einzelnen Einträge reicht von einigen Zeilen (alle Seiten des Taschenbuches sind zweispaltig bedruckt) bis zu z.B. drei Seiten zur Larry-Reihe. Spiele, von denen es mehrere Versionen bzw. Nachfolger gab, werden immer zu einem Eintrag zusammengefasst (z.B. Monkey Island, King's Quest), von den Systemen, auf denen die Computerspiele erschienen, wird bei den Einträgen eigentlich fast immer abstrahiert.

Fazit
Wer sich in den vergangen Jahren mit Computerspielen beschäftigt hat oder sogar mit ihnen aufgewachsen ist, wird viel Spaß an diesem Buch haben. Man erkennt so viele Spiele, Firmen und Personen wieder und es macht einfach Spass, die Infos nachzulesen und in alten Erinnerungen zu schwelgen. Dadurch, dass das Buch ein Taschenbuch und kein fest eingebundenes Buch ist, sieht es nach einigen Lese-Sitzungen schon recht gebraucht aus. Es ist also kein Foto-Band, dass man behutsam aufheben sollte.

Ein Leser schreibt in seiner Amazon-Rezension, das Buch habe den gleichen Fehler wie "Der Herr der Ringe": es sei zu kurz. Nun, gewiss könnte man zu einzelnen Einträgen mehr schreiben - aber das ist auch kein Wunder. Hier wird sozusagen ein Meilenstein der Computerspielegeschichte nach dem anderen aufgelistet, und zu jedem gibt es wohl mehrere Internet-Fansites oder Communites - aber das kann ein Buch verständlicherweise nicht leisten. Interessant wäre es, wenn die Informationen des Buches mal irgendwann online gehen sollten und das ganze dann problemlos wachsen kann...

Also großer Spaß erweist es sich auch, auf einem abendlichen Treffen mit Freunden Einträge (ohne den Namen des Eintrags) vorzulesen und die Anwesenden dann erraten zu lassen, worum es sich dabei handelt. :-)

Wer beim Lesen dieses Reviews schon Lust bekommen hat, all die Infos von früher mal wieder genüsslich nachzulesen, der sollte hier zugreifen! Und wenn ihr das Buch noch über diesen Link bestellt, spendet ihr gewissermaßen noch was für Kultpower.de - also für eine gute Sache :)


Review von gene@kultpower.
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Autor und vom Verlag Schwarzkopf & Schwarzkopf zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!






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